Internationale Universität
Internationalisierung, was bedeutet dies? Warum ist sie erstrebenswert? Eine Internationalisierung der Universität ist für die ghg*ol nicht nur erstrebenswert, sondern zum Teil auch schon Realität. Sie ermöglicht, den Blick über den nationalen Tellerrand hinaus zu weiten. Wissenschaft und Gesellschaft brauchen den Austausch. Ein anderer Aspekt ist die Rolle der Universität in der Gesellschaft: in einer zunehmend internationalen Gesellschaft darf sich die Uni nicht vor dem Rest der Welt verschließen. Sie sollte sogar eher eine
Vorreiterrolle übernehmen, um interkulturelle Erfahrungen zu ermöglichen und somit Verbindungen zwischen Kulturen zu schaffen und dadurch auch Vorurteile abzubauen. Diese sind wichtige Voraussetzungen für einen respektvollen und friedlichen Umgang miteinander. Doch interkultureller Dialog kann nur auf der Ebene von Individuen stattfinden. Deswegen setzen wir uns für Chancengerechtigkeit für internationale Studierende ein. Das heißt natürlich, dass wir uns gegen die
Diskriminierung stark machen: Im Alltag wie auch in den Strukturen, in der rechtlichen und in der sozialen Dimension. So fordern wir eine Abschaffung jeglicher zusätzlicher Betreuungsgebühren für ausländische Studierende in NRW, die auch nach der Abschaffung der Studiengebühren immer noch erhoben werden können, setzen uns gegen erhöhte Wohnheim-Mieten und Ghettoisierung ein und fordern eine baldige und schnelle Umsetzung der Bologna-Ziele: Abbau von
Mobilitätshemnissen, Intensivierung von Hochschulkooperationen und Doppelabschlüssen, Förderung eines attraktiven und offenen europäischen Hochschulraums, Beteiligung der Studierenden am Bologna-Prozess; Stärkung der sozialen Dimension der Hochschulbildung, verstärkte
partnerschaftliche Zusammenarbeit und Erzielung von Fortschritten bei der Anerkennung von Qualifikationen und Studienabschnitten. Das heißt aber auch, dass wir integrative
Maßnahmen fördern und die Universität in ihren Bestrebungen dahingehend unterstützen würden. Leider geht momentan die Tendenz seitens der Uni in eine entgegengesetzte Richtung. Anstatt alle internationalen Studierenden zu unterstützen,
werden nur noch die Eliten unterstützt. Wir lehnen diese Formen der Internationalisierung ab: wir wollen nicht, dass die Internationalisierung der Ökonomisierung der Hochschullandschaft dient. Wir wollen nicht nur die "Exzellenz" der ausländischen Studierenden hier an der Universität haben, denn Internationalisierung muss, wie Bildung insgesamt, über breite Förderung geschehen. Dabei heißt Gleichbehandlung leider nicht immer, dass Chancengerechtigkeit erreicht wird. Beispiel: Die Gleichbehandlung kann in Prüfungsausschüssen
durch die verschiedenen Voraussetzungen unterschiedliche Konsequenzen haben: Darf einE deutschE Studi eine Prüfung nicht wiederholen, verliert sie/er in der Regel "nur" ein Semester, dass sie/er wiederholen muss. Für ausländische Studis stellt sich die Frage der Finanzierung stärker: oftmals
haben sie eine eingeschränkte Arbeitserlaubnis, was heutzutage die Hauptfinanzierungsquelle der meisten Studierenden ist. Für Studierende außerhalb der EU stellt sich jedoch zusätzlich noch die Frage nach dem Abbruch des Studiums. Ihre Aufenthaltserlaubnis ist an einen festen Zeitrahmen geknüpft. Konkret heißt das: wir setzen uns in universitären und überregionalen Strukturen für wirkliche
Chancengerechtigkeit und Partizipation internationaler Studierender ein. Wir stehen für eine gute und enge Zusammenarbeit des AStA mit dem internationalen Studierendenrat, die Mitgliedschaft der Studierendenschaft im Bundesverband ausländischer Studierender und engagieren uns dort, vertreten diese Ziele in eingerichteten Gremien der
Universität (Audit Internationalisierung und ProFin-Projekt des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes). Das heißt auch: internationale Studierende treten für die ghg*ol zur Wahl an, damit nicht nur über die Betroffenen gesprochen wird, sondern sie auch mit aktivem und passivem Wahlrecht
demokratisch einbezogen werden. Lebenslanges Lernen ist chancengleich und diskriminierungsfrei für alle Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft zu ermöglichen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, oder?

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