Die Qual der Verwaltung - Ordnung versus Freiheit?
Seit einiger Zeit schränkt die Verwaltung (konkret das Dezernat Facility Management) die Möglichkeiten der Studierenden massiv ein. Mit immer neuen Nadelstichen werden Freiräume mehr und mehr begrenzt: Partys werden beschränkt und mit steigenden Zusatzkosten belegt - sind im AudiMin somit kaum noch attraktiv. Das Grillen wurde erst meldepflichtig, dann genehmigungspflichtig, so dass es nun teilweise einfach verboten wird. Es gibt einen "Hallenbelegungsplan", d.h. Stände müssen erst angemeldet werden und (!) werden teilweise ebenfalls nicht genehmigt. So sind sie vor dem scheinbar als prestigeträchtig eingeschätzten „Infopunkt“ von vornherein nicht gestattet. Dass es an der Uni Bielefeld so etwas wie studentische Kultur gibt, soll scheinbar zumindest nicht auf den ersten Blick sichtbar sein. So nimmt auch der Raum für Plakate kontinuierlich ab, teils mit abstrusen Begründungen wird der Raum für freie Meinungsäußerungen der Studierendenschaft über immer neue Regelungen kleiner und kleiner. Und kaum passiert mal etwas, dass der Unileitung nicht gefällt - ein Plakat am falschen Ort, vielleicht gar noch mit einer ungewünschten Meinungsäußerung - schon wird das zum Anlass genommen, weitere Regelungen, sprich Beschränkungen, einzuführen. Wir stehen kurz davor, für jede Stellwand, jeden Stuhl ein Formular auszufüllen und diese weit im Voraus buchen zu müssen, damit die Uni den unbequemen Studis diese auch noch im letzten Moment wieder wegnehmen kann.
Dies geschieht zum Teil sehr kleinschrittig, tatsächlich kann man bei einer Gesamtbetrachtung fast nur noch zu dem Schluss kommen, dass Studierende an dieser Uni nicht erwünscht sind – jedenfalls wenn sie mehr tun als brav, still und leise von Hörsaal zu Hörsaal zu dackeln. So ist die Univerwaltung auch stets bemüht Großveranstaltungen von studentischen Initiativen zu behindern oder gleich zu verbieten und besonders Demonstrationen werden möglichst direkt durch massiven Einsatz des Sicherheitsdienstes unterbunden.
Wir sind nicht länger bereit, diese Einschränkungen einfach so hinzunehmen! Wir werden in der nächsten Legislaturperiode darauf drängen, dass die Unileitung endlich einsieht, dass sie die verfasste Studierendenschaft in ihrer Arbeit unterstützen, und nicht behindern soll - so wie dies im Hochschulgesetz NRW vorgesehen ist. Freie Meinungsäußerung zum Vorteil der Uni auch da, wo sie der Unileitung nicht genehm ist, nennt sich Demokratie!

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