Die StuPa-Wahlen 1997 stehen vor der Tür!
Archivmaterial, Letzter Stand: 27. 1. 1997

Wir sind wieder dabei!
Uns gibt es seit Anfang ´93, seitdem sind wir aktiv am hochschulpolitischen Leben beteiligt. Nachdem wir im letzten Jahr nicht kandidiert haben, da wir uns zwei Jahre lange mit AStA-Arbeit ausgepowert hatten, wollen wir uns nun wieder ins Getümmel stürzen. Wir brennen darauf, uns im nächsten Jahr, neben der kontinuierlichen Tätigkeit in Senat und Konvent, auch wieder im StuPa und, wenn genug von Euch wollen, auch im AStA zu engagieren.

Wir sind gut 25 Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen. Unsere regelmäßigen Zusammentreffen verstehen wir als Ort für alle grün denkenden Menschen, die etwas bewegen wollen. Zwar stehen wir der Partei "Bündnis 90/DIE GRÜNEN", sind aber unabhängig.
Wir treten für eine konstruktive Politik an der Hochschule ein. Dabei legen wir keinen Wert darauf, uns in inhaltslosen Formalia zu verstricken. Uns ist es ein Anliegen, einen ständigen Austausch mit den Fachschaften, Arbeitsgemeinschaften und anderen Gremien der Universität zu pflegen. Da unsere Politik für Studierende gedacht ist, versteht es sich von selbst, daß wir diese nicht gegen, sondern mit den Fachschaften gestalten wollen. So vermißten wir im letzten Jahr auch die Information der Studierendenschaft über die (hochschul)politischen Geschehnisse. Eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit betrachten wir als wichtige Aufgabe des AStA.
Unsere gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkte aus den Themenbereichen Bildungspolitik, Ökologie und Frauenpolitik sollen in den nächsten Semestern weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Ökologie

Wir wollen uns darum bemühen, den Anteil von biologisch angebauten Produkten in der Mensa weiter zu erhöhen. Auch die fahrradfreundliche Gestaltung der Uni, wie die Anschaffung von speichenschonenden Fahrradständern und die Einrichtung einer selbstorganisierten Fahrradwerkstatt in der Uni, muß endlich in Angriff genommen werden.
Der Anteil von Recyclingpapier ist in der Uni schon erheblich gestiegen, dennoch wird immer noch, vor allem in der Bib, zuviel Primärfaserpapier verwendet. Dies wollen wir ändern! Handlungsbedarf sehen wir darüber hinaus bezüglich des unnötig anfallenden Mülls in der Caféte.
Wir wollen den Aufenthalt in der Unihalle für alle möglichst angenehm gestalten, worunter auch der Schutz von NichtraucherInnen fällt. Da wir niemanden diskriminieren wollen, werden wir uns für eine rauchfreie Unihalle und adäquate Räumlichkeiten für RaucherInnen einsetzen, um eine Interessenkollision zu vermeiden.

Bildungspolitik

Eine Uni-Reform halten wir für dringend notwendig. Hochschulen müssen stärker in die Gesellschaft integriert werden und Ort der Zukunftsgestaltung sein, in dem gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Zukunftsprobleme und - visionen diskutiert werden. Hierzu ist ein freieres, selbstbestimmtes Studium, das zur Interdisziplinarität anregt, eine stärkere Praxisorientierung und eine deutliche Verbesserung der Lehre erforderlich. Hochschulen müssen auch auf Tätigkeiten außerhalb ihrer selbst vorbereiten. Zur Studiengestaltung und Finanzierung halten wir von Maßnahmen wie Studiengebühren und Zwangsexmatrikulationen, vor allem unter sozialen Aspekten, überhaupt nichts. Vielmehr brauchen wir die (finanzielle) Autonomie der Hochschulen. Sie soll ihre Schwerpunkte ihren Anforderungen gemäß selbst, unter der Beteiligung aller Statusgruppen, festlegen können. Dementsprechend ist eine stärkere Demokratisierung notwendig. Damit eine Unabhängigkeit von ausschließlich wirtschaftlichen Interessen und somit auch die Freiheit von Studium, Lehre und Forschung gewahrt bleibt, ist die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln zu gewährleisten. Auch unter dem Gesichtspunkt "der leeren Kassen" darf an Bildung, einer Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit, nicht gespart werden.

Frauenpolitik

Um eine größere Gleichberechtigung von Frauen an der Uni zu verwirklichen, wollen wir uns u. a. dafür einsetzen, daß es endlich auch eine studentische Frauenbeauftragte gibt. Auch im Bereich der Hochschulpolitik sind Frauen unterrepräsentiert; wir wollen Möglichkeiten/Strukturen finden, die mehr Frauen zur politischen Arbeit motivieren.
Die Sicherheit an der Uni ist für uns ein wichtiger Themenbereich. Hier wollen wir z. B. die durch unsere Umfrage deutlich gewordenen Sicherheitsrisiken an der Uni verringern. Auch ist für das Sommersemester ein Selbstverteidigungskurs Für Frauen (WenDo) geplant. Desweiteren wollen wir eine Alternative für den jetzigen (durch den Bau der Straßenbahnlinie 4 wegfallenden) Frauen-Parkplatz schaffen und uns in Zusammenarbeit mit der Verkehrsgruppe für ein Frauen-Nacht-Taxi einsetzen. Ein weiteres Vorhaben ist die Schaffung von Rhetorikkursen für Frauen an der Uni.
Nicht zu vergessen sei auch die Öffentlichkeitsarbeit; so wollen wir mit mehr Öffentlichkeit in bezug auf sexuelle Gewalt in der Uni zur Enttabuisierung des Themas und zu einer Verbesserung beitragen. Aber auch allg. wollen wir die Benachteiligungen von Frauen in der Uni stärken aufzeigen.

Finanzen

Ein wichtiges Forum nicht nur für den AStA wäre unserer Meinung eine Studierenden-Zeitung, die regelmäßig - und häufiger - erscheinen sollte, um aktuell zu sein. Für diese Aufgabe sollte der nächste AStA eine größere Geldsumme zur Verfügung stellen.
Als Folge der BAFöG-Änderung werden die Tätigkeiten in studentischen Gremien nicht mehr angemessen berücksichtigt, so daß wir eine entsprechende Anhebung der Aufwandsentschädigungen auf BAFöG-Sätze für sinnvoll halten.
Das von uns angestrebte langfristige Projekt einer Fahrradreperaturwerkstatt würde auch die entsprechende Bereitstellung von finanziellen Mitteln über das nächste Jahr hinaus erfordern. Darüber hinaus halten wir Rücklagen für Rechtsgutachten für angebracht, um AStA-Projekte von vorneherein rechtlich abzusichern.
Außerdem wollen wir ausreichende Mitttel für spontane Projektgruppen zurückstellen.

Falls Du Dich noch ausführlicher über unsere Vorhaben und Positionen informieren willst, bist Du herzlich eingeladen, einmal bei uns vorbeizuschauen. Du findest uns häufig am Stand in der Uni-Halle oder jeden Mittwoch um 18.00 Uhr im Café Agil in S3-124.

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